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Mehr Zeit für Forschung - Sophie Koser in CareerS Programm aufgenommen

Mit Jahresbeginn 2023 fiel der Startschuss für das Clinician-Scientist-Programm CareerS der Medizinischen Fakultät – und IRG-Assistenzärztin Sophie Koser zählt zur ersten Kohorte von 14 Mitstreiterinnen und Mitstreitern: „Ich freue mich sehr, Mitglied der ersten CareerS Starter Kohorte sein zu dürfen“, betont Sophie und führt aus: „Mit CareerS setzt die Fakultät ein klares Zeichen für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.“

Das CareerS Programm ermöglicht Clinician Scientists flexible und geschützte Zeit für die Forschung, um zugleich klinische und wissenschaftliche Kompetenzen weiterzuentwickeln und in die Patientenversorgung hineinzutragen. Mit seinen beiden Modulen richtet sich das Programm an Ärztinnen und Ärzte unterschiedlicher Karrierestufen. Sophie wird sich als Teilnehmerin des Starter-Programms in den kommenden sechs Monaten der Erforschung von Varianten in Meiose-assoziierten Genen widmen. Begleitet und unterstützt wird sie dabei von IRG-Direktor Frank Tüttelmann sowie Gruppenleiterin Corinna Friedrich.

Neben Freiraum für Forschung bietet das Starter-Programm begleitende Seminare und Trainingsmodule an, beispielsweise zu den Themen Karriereentwicklung oder den Erwerb von Schlüsselqualifikationen. Regelmäßige Treffen innerhalb der Kohorte fördern den Austausch und die Vernetzung. Gerade die Kombination aus finanzieller und inhaltlicher Förderung hat Sophie von CareerS überzeugt: „Zum einen ermöglicht mir das Programm, mich intensiv der Forschung zu widmen, zum anderen schafft es klare Strukturen zur Vernetzung und für den Erwerb wissenschaftlicher Basiskompetenzen.“


IRG-Nachwuchswissenschaftlerinnen holen DGA-Preis

Das diesjährige Andrologie-Highlight, der 34. DGA (Deutsche Gesellschaft für Andrologie) Kongress in Gießen, war nicht nur auf wissenschaftlicher Ebene, sondern auch auf persönlicher Ebene ein voller Erfolg für das Institut für Reproduktionsgenetik (IRG). Die zwei Doktorandinnen Ann-Kristin Dicke und Nadja Rotte wurden jeweils für die Präsentation ihrer Forschung ausgezeichnet:

Ann-Kristin gewann den zweiten Preis für die beste Poster-Präsentation in der Kategorie Basic Science (Titel des Posters: „Bi-allelic variants in INSL3 and RXFP2 cause bilateral cryptorchidism and male infertility“).

Von den eingereichten Abstracts wurde der Beitrag von Nadja außerdem als einer von vier Vorträgen in der Kategorie Basic Research and Clinical Approaches in the Field of Andrology ausgewählt. Für ihren Vortrag mit dem Titel: „Elucidating the relevance of MCM-domain containing 2 (MCMDC2) for male (in-)fertility“ wurde sie mit dem dritten Preis für den besten Vortrag ausgezeichnet.

IRG-Arbeitsgruppenleiterin und DGA-Forschungsbeauftragte Corinna Friedrich zeigt sich sehr zufrieden mit dem Erfolg der Doktorandinnen: „Ich freue mich, dass unser wissenschaftlicher Nachwuchs so stark und erfolgreich vertreten war. Das zeigt nicht nur die Qualität unserer Forschung, sondern ist auch ein Beweis für die Notwendigkeit und Resonanz einer intensiven Betreuung und Ausbildung des Forschungsnachwuchses.“

Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Medizinischen Fakultät hier.


IRG-Doktorandin gewinnt Vortragspreis

IRG-Doktorandin Nadja Rotte (Foto: Luisa Meier)

Beim diesjährigen 9. Kongress des Dachverbandes Reproduktionsbiologie und –medizin e.V. (DVR2021), der erstmalig virtuell stattfand, wurde die naturwissenschaftliche Doktorandin Nadja Rotte für einen von sechs Vorträgen ausgewählt. Mit ihrem Beitrag 'Unravelling M1AP's role in mammalian fertility' hat sie einen der beiden Vortragspreise gewonnen, die mit je 3000€ dotiert sind!
 

In Kooperation mit der Universität Melbourne und der Arbeitsgruppe von Moira O’Bryan wird zur Erforschung der Funktion von M1AP auf ein Maus-Modell zurückgegriffen, das die veränderte Situation bei Männern mit Mutationen in diesem Gen nachstellt. Als übergreifendes Ziel soll durch das erweiterte Verständnis der Gen-Relevanz eine verbesserte Beratung und Behandlung von Männern mit Fruchtbarkeitsstörungen ermöglicht werden.
 

Mehr Details finden sich in dem News-Beitrag der Universität Münster auf den Seiten der Medizinischen Fakultät hier


ETW Miniposter Talk Award für Nadja Rotte

Für ihre Kurzpräsentation beim 21. European Testis Workshop (ETW), der dieses Jahr in Barcelona ausgerichtet und virtuell besucht werden konnte, wurde Nadja Rotte mit einem von fünf Best Short Miniposter Talk Preisen ausgezeichnet.

Ihr Miniposter-Beitrag 'Investigating M1AP's role in male infertility of mice and humans' wurde zuvor als Kurzpräsentation angenommen und so einem Publikum von mehr als 150 internationalen Testis-Enthusiasten vorgestellt.

Mehr Informationen zum Projekt gibt es hier. Herzlichen Glückwunsch zu diesem großartigen Erfolg!


Publikationspreis für Corinna Friedrich

Dr. Corinna Friedrich (Mitte), Prof. Sabine Kliesch und Prof. Frank Tüttelmann (Foto: UM/Erik Wibberg)

Eigene Kinder zu bekommen gehört für viele Paare zur Vervollständigung ihrer Familie unabdingbar dazu. Doch oft bleibt dieser Wunsch ein Traum - beispielsweise wenn der Mann unfruchtbar ist. Um den Nebel um ungeklärte (männliche) Unfruchtbarkeitsdiagnosen zu lichten, forscht Dr. Corinna Friedrich seit dreieinhalb Jahren an den zugrundeliegenden genetischen Ursachen. Unser Team am Institut für Reproduktionsgenetik, deren Tätigkeit Corinna federführend koordiniert, konnte nun in sieben Genen eine Begründung für eine fehlerhafte Spermienbildung identifizieren und damit die mögliche Ursache der männlichen Unfruchtbarkeit einiger Patienten finden. Dies wurde nun mit einer Auszeichnung belohnt: Dem Publikationspreis 2020 der Zeitschrift Andrology.

Die Auszeichnung würdigt die beste Publikation des Vorjahres und wird von der European Academy of Andrology und der American Society of Andrology verliehen. Eine siebenmonatige Kooperation zwischen Münster und der Universität São Paulo in Brasilien untersuchte dabei die Genveränderungen in einer Gruppe von 16 unfruchtbaren Männern. "In unserer Studie haben wir 37 Gene, bei denen wir davon ausgehen, dass sie Störungen der Fertilität begünstigen oder gar verursachen, näher untersucht. In sieben davon konnten wir seltene Genvarianten identifizieren, die möglicherweise verantwortlich für die Unfruchtbarkeit der untersuchten Männer sind", erklärt Friedrich.

Mehr Informationen zur Publikation gibt es hier. Herzlichen Glückwunsch!


Corinna Friedrich wird mit Ursula-von-Euch Stipendium ausgezeichnet

Die Ursula-von-Euch Stiftung verfolgt das Ziel, gezielt hochqualifizierte Frauen und Mütter in ihrer akademischen Laufbahn zu unterstützen. Die Stipendiatinnen müssen dazu wissenschaftliche Spitzenforschung betreiben und ihre Fähigkeiten in Spitzenpositionen beweisen können.

Denn: Frauen sind in Führungspositionen oft nicht ausreichend vertreten. Die Stiftung will durch eine finanzielle Förderung den Balanceakt talentierter Wissenschaftlerinnen zwischen Karriere und Familie erleichtern und so die Vertretung von Frauen in Spitzenpositionen des individuellen Faches fördern. Doktorandinnen und Postdoktorandinnen werden durch ein monatliches Stipendium für alltäglichen Support wie Kinderbetreuung, Haushaltshilfen oder durch Anstellung von wissenschaftlichen Hilfskräften unterstützt. Dies gibt den Müttern mehr Zeit und Flexibilität für ihre wissenschaftliche Laufbahn.

Dr. Corinna Friedrich, Arbeitsgruppenkoordinatorin und leitende Forscherin des CRU326 Projekts 5, wurde jetzt mit dieser einzigartigen Förderung ausgezeichnet und wird für das nächste Jahr durch 400,-€ monatlich bezuschusst, inklusive der Option, das Stipendium um weitere zwei Jahre zu verlängern. 'Mit diesem Ansatz werden neue Maßstäbe für verbesserte Rahmenbedingungen für Wissenschaftlerinnen gesetzt, die sowohl Familie als auch Karriere zusammen meistern wollen", so Dr. Friedrich.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem großartigen Erfolg! Weitere Informationen über das Stipendium und die Ursula-von-Euch Stiftung finden Sie auf der Website oder auf unserer Universitäts-Homepage.


Neues Gen für männliche Infertilität beschrieben: M1AP

Prof. Dr. Frank Tüttelmann, Dr. Margot Wyrwoll und Dr. Corinna Friedrich freuen sich über die Identifizierung von M1AP als Kandidatengen für männliche Unfruchtbarkeit.

Ein Paradebeispiel internationaler und institutionenübergreifender Kooperation – mit 34 Autoren aus insgesamt sieben verschiedenen Ländern ist uns die Identifizierung und Charakterisierung eines neuen Gens gelungen, das mit männlicher Infertilität im Zusammenhang steht: M1AP. Dieses Gen codiert für das sogenannte meiosis 1-associated protein - schon der Name lässt eine relevante Funktion während der Ausbildung der Keimzellen vermuten. Obwohl es bisher noch kaum nähere Untersuchungen zu der entsprechenden Genfunktion gibt, bestärkt unsere Studie die Annahme einer unabdingbaren Rolle innerhalb der Meiose männlicher Keimzellen. 

Unter der federführenden Leitung von Frank Tüttelmann, Corinna Friedrich und Margot Wyrwoll konnte diese Entdeckung nun erfolgreich im hochrangigen American Journal of Human Genetics veröffentlicht werden (Link zur Publikation) und so einen wichtigen Fortschritt zur Aufklärung von Spermatogenese-Defekten leisten. Auf der Basis von DNA-Sequenzierungsdaten von circa 2.000 untersuchten männlichen Probanden haben wir in vier Männern aus Münster, fünf Mitgliedern einer Familie aus der Türkei, zwei Fällen aus Portugal und jeweils einem Mann aus Gießen, Nijmegen und Newcastle pathogene Varianten in M1AP gefunden. Dabei zeigten alle Männer eine nicht-obstruktive Azoospermie, also das Fehlen von Spermien im Ejakulat aufgrund einer Spermatogenesestörung, oder wenigstens eine Cryptozoospermie, also der Nachweis von weniger als 1 Millionen Spermien pro ml Ejakulat, auf. Die phänotypische Charakterisierung des Hodens unterstützt diese Beschreibung durch den Nachweis unterschiedlicher Stadien des Keimzellarrests. Ähnliche Ergebnisse konnten in einem früheren Mausmodell gezeigt werden – auch hier blieb die vollständige Differenzierung der Keimzellen aus und führte zu infertilen, männlichen Mäusen.

Durch die Viezahl an Patienten, dem vorhanden Mausmodell und funktionellen Analysen konnte M1AP bereits jetzt als klinisch hoch validiert eingestuft werden und sollte deshalb in die wachsende Liste an relevanten Markergenen für männliche Infertilität integriert werden. M1AP wird deshalb unmittelbar in unsere genetische Routinediagnostik mit aufgenommen, sodass wir eine verbesserte genetische und reproduktive Beratung von Mann und Frau erreichen können.